Von Maasholm aus durch das beliebteste Segelrevier der Ostsee. Die Dänische Südsee – auch Südfynisches Inselmeer genannt –
Segeltörn ab Maasholm
Maasholm ist ein malerisches, altes Fischerdorf ganz in der Nähe von Schleimünde und somit nur wenige Minuten von der Ostsee entfernt. Von hieraus starte ich meinen Törn in die dänische Südsee und weiter über Lyø und Dyvig zurück nach Maasholm. Nach der Proviantierung bei den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten in Kappeln übernehme ich die Yolo. Nach einer ordentlichen Einweisung in die Handhabung der Dehler 34 geht es auch schon los.
Die ideale Lage von Maasholm zeigt sich gleich am ersten Tag. Bei allen Windrichtungen kann hier in wenigen Segelstunden die Dänische Südsee erreicht werden. Heute weht bei strahlendem Sonnenschein Westwind und ich lasse mich mit einem Vorwindkurs innerhalb von 5 Stunden gemütlich nach Marstal schieben. Auch bei Ostwind, wenngleich nicht so angenehm wie bei Westwind, kann die Dänische Südsee von Maasholm aus angesteuert werden. Hier wäre dann nicht Marstal, am südlichen Ende der Dänischen Südsee, sondern Søby, an der nördlichen Einfahrt zur dänischen Südsee gelegen, ein geeigneter Hafen für die erste Nacht.

Marstal empfängt mich mit Grill und Puddingkuchen
Am späten Nachmittag wird in Marstal auf der Insel Aerö festgemacht. Das Boot lässt sich bei inzwischen Windstärke 4-5 gut in die Box manövrieren. Einige Wolken schieben sich hin und wieder vor die Sonne. Dennoch ist es noch angenehm warm und trocken. Am Ende des Steges entdecke ich einige Hafengäste, die die hafeneigenen Grills und Grillhütten nutzen. Nach kurzem Beschluss, es ihnen gleichzutun, glüht einer der Grills und ich genieße den Sonnenuntergang bei frisch gegrillten Köstlichkeiten. Einer der Bootsnachbarn schwärmt von dem örtlichen Bäcker, der in dem Supermarkt des Ortes zu finden ist und weist insbesondere auf einen fantastischen Kuchen hin, der unbedingt probiert werden will. Wie sich herausstellen wird, hat der Segelkammerad nicht übertrieben. Der Kuchen besteht aus einem leckeren Kuchenteigboden, belegt mit einer Schicht Marzipan, schwarzer Schokolade, einer Füllung aus Vanillepudding und einigen Erdbeeren oben drauf… Seeeehr lecker :D!

Ein weiterer Tag auf Aerö
Da ich bei Windstärke 5-6 und einer geschlossenen Wolkendecke nicht ablegen will, bleibe ich noch einen Tag auf Aerö und fahre mit dem kostenlosen Inselbus nach Ærøskøbing. Angekommen, steuere ich zielsicher das weltbekannte Wahrzeichen der Insel, die bunten Badhäuschen am Strand von Ærøskøbing, an. Nach nur wenigen Gehminuten vom Hafen aus sitzt man hier bereits vor den bunten Holzhäusern und schaut auf die Ostsee.

Durch die dänische Südsee weiter nach Lyö
Der Wind hat auf Windstärke 3-4 abgenommen und die Yolo segelt unter Vollzeug mit Ziel Lyö durch die wunderbare Inselwelt des südfynischen Inselmeeres. Vorbei an flachen Inseln, die von der Sonne ins rechte Licht gerückt werden, lege ich einen Amwind-Kurs auf Lyö an und genieße bei wenig Welle eine angeheme Reisegeschwindigkeit von 5,5 Knoten. Am frühen Abend fällt der Anker vor dem südwestlichen Teil der Insel. Die NV-Karten weisen hier zwar keinen Ankerplatz aus, die Wassertiefe und der Untergrund bieten mir in dieser Nacht dennoch einen ruhigen und sicheren, nordwind-geschützten Schlafplatz.

Zurück in Richtung Westen nach Als
Gute 19nm sind in einem Nachmittag locker in wenigen Stunden, bei konstantem Wind aus Nord-Ost 3-4, gesegelt und ein weiterer wunderschöner Ankerplatz wartet auf mich. Ich fahre erst gar nicht hinein bis in den Hafen von Dyvig, sondern lasse bereits in der breiten Einfahrt vor der Enge nach Dyvig den Anker mit der Bugspitze nach Norden fallen. Nur wenige Meter vom naturbelassenen Ufer entfernt hängt die Yolo nun am Haken. Weiter als den Ankersitz zu beobachten komme ich allerdings nicht, da mich ein ungewöhnliches Wellengeräusch aufhorchen lässt. Neben mir tauchen zwei schwarze Schweinswale auf und bewegen sich langsam wieder unter die Wasseroberfläche. Einige Minuten lassen sie sich so beim Schwimmen beobachten bis sie dann wieder am Horizont in Richtung „kleiner Belt“ weiterziehen. In dem bootseigenen Gasofen backe ich mir frische Brötchen und genieße den Sonnenuntergang bei lauem Wind und einem deftigen Abendbrot.

Über Sonderborg in die Geltinger Bucht
Der Wind steht heute nicht so günstig und da ich noch Freunde in Sonderborg treffen möchte, schmeiße ich den Diesel an und fahre gemütlich die wunderschöne Strecke nach Sonderborg. Am Ufer sind riesige Bäume zu sehen, die die daneben stehenden Häuschen wie Objekte aus dem Miniaturwunderland erscheinen lassen.
Das üppige Grün am Ufer, das tief blaue Wasser und einige Segelboote runden den faszinierenden Anblick ab. Noch unter der festen Brücke hindurch und schon erkenne ich bald die Klappbrücke von Sonderborg durch die ich gleich hindurch möchte. Nach einem Zwischenstopp an der Promenade bei einer kühlen Schorle und mit Apfelmus gefüllten Pfannkuchen schmeiße ich die Leinen los und segle bei südlichem Wind im großzügigen Zickzackkurs auf Wackerballig zu.
Daraufhin setze ich kurz vor Wackerballig einen Parallelkurs zur Küstenlinie und fahre mit gehörigem Tempo zu meinem heutigen Ankerplatz. Genau vor dem idyllischen Naturschutzgebiet Kvisnaes nahe Gelting gräbt sich der Anker auf 5m Tiefe in den Sand.

Willkommen zurück in Maasholm
Jede noch so schöne Reise hat irgendwann ein Ende. Meine Reise mit der Yolo durch dänische und deutsche Gewässer endet nach einem 4 stündigen Gegenankurs erholt und freudig in Maasholm. Nichts ist zu Bruch gegangen und als der Leuchtturm Schleimünde querab ist, kommt die Lust auf zu Hause durch. Die Vorfreude auf die nächste Tour, gerne wieder mit der Yolo, kommt bestimmt schon in wenigen Tagen wieder hoch ;).